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- 10 11 2002 - 22:49 - katatonik

Konferenz-Rap

Der deutsche Bundesnachrichtendienst lud zu einer Konferenz über den so genannten Kampf gegen den Terror nach Pullach, und zwar vorwiegend Islamexperten.

Wortmeldungen bzw. Positionen (alle aus der Süddeutschen Zeitung von 9./10.11.2002 zitiert):

“Egal, was wir tun, der Westen nennt es islamisch. Nach den ersten Atomtests in Pakistan war von der islamischen Bombe die Rede. Der Westen muss einen nicht-religiösen Blick auf den Rest der Welt werfen.” (Shireen Mazari, Direktorin des Instituts für Strategische Studien in Islamabad.)

“Die Gewalttätigen sind eine Minderheit, die das tiefe Gefühl der Demütigung in der arabischen Welt für sich benutzen.” Das sei aber nicht Ausdruck eines permanenten Kampfes der Kulturen. (Amira Bennison, Islamwissenschaftlerin an der Universität Cambridge.)

“In Europa lebt eine Kuh von 2,5 Dollar am Tag, in meiner Region lebt ein Mensch von weniger als einem Dollar. Kein Wunder, dass es Terrorismus gibt.” (Prinz El Hassan bin Talal, Jordanien.)

Die Ziele der al-Qaida seien nicht religiös, weil sie nicht die Kirche in Rom bekämpfe, sondern die USA, deren Militär, den Kapitalismus – klassische Ziele der militanten Linken. “Dies ist eine moderne anti-imperialistische Bewegung, die den Islam benutzt”. (Olivier Roy, CNRS, Paris.)

“Der sinnvolle Kampf gegen die Armut dauert Jahrzehnte. Ich als Polizist aber fordere jetzt Antworten, wie ich dieser speziellen Terror-Bedrohung etwas entgegensetzen kann.” (Ulrich Kersten, Präsident des Bundeskriminalamts, Deutschland.)

“Man riskiert überzureagieren, wenn man besondere Lösungen für Muslime sucht. Wir sollten die Täter wie alle anderen schweren Straftäter behandlen. Sie sind wie andere junge Leute, die in der Religion nach Halt und nach Regeln suchen.” (Wieder Olivier Roy.)

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