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- 24 08 2005 - 16:30 - katatonik

In Konferenzing

Während im Saal des Schößchens die Forscher, unter riesigen Gemälden von Franz Josef & Sisi (Napoleon, wg. Niederlage deprimiert, hängt zwei Säle weiter, nach Maria Theresia in allen Lebensaltern), die Feinheiten buddhistischer Logik und Erkenntnistheorie auspalavern, hält im Haupthaus, das gleichzeitig Hotel ist, Dr. Soundso seine NLP-Trainerausbildung ab. Gelegentlich hört man aus dem Schloßpark vereinzeltes Brüllen. Am Fussballplatz direkt vor dem Balkon des Schlößchens stehen Menschen in Paaren, jeweils nebeneinander, über den Platz verstreut, und bewegen sich nicht, sprechen nicht, alle mit Blick vom Schloß abgewandt. Vor dem Lift im 2. Stock des Hotels zieht ein junger Mann, ernsthaft gen Boden blickend, Kreise, beobachtend gefolgt von einer protokollierenden Dame. In der völlig leeren Orangerie pumpt Techno-Tanzmusik (der schlechten Sorte).

Die NLP-Anwärter kriegen in der Pause Obstküchlein, während die Forscher sich mit Kaffee, Tee und Säften begnügen. Es wurden aber auch schon Forscher mit Küchlein gesehen. Abends versammeln sich die NLP-Trainees zu pumpender Techno-Tanzmusik (der üblen Sorte) im Keller des Hotels (bis 23 Uhr, dann ist aber Schluss), während die Forscher in der Orangerie ergeben und ermüdet lauschen, wie die chinesische Ehefrau (oder sagt man: Gattin) des niederländisch-kanadischen Tibetologen (residierend in den USA) und die amerikanische Sekretärin des organisierenden Institutes mit ihren Cellos Mozart und Couperin spielen, dass die Glasscheiben zur Unzerbrechlichkeit weich werden.

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