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- 13 05 2007 - 19:08 - katatonik

Vorratsdatenterrorismus

“SB: Welche technischen Kenntnisse müssten bei den Behörden vorliegen, um das Abgehörte auszuwerten?

CTO:Es mangelt vor allem an zwei Dingen: Erstens KnowHow. Was bedeutet der ganze Kram in den Logfiles überhaupt? Wie ist zum Beispiel eine Maillog auszuwerten, was bedeutet der Kram in einem E-Mail-Header? Das ist ja nicht trivial. Viele Leute bei den Ermittlungsbehörden (und vor allem auch in der Politik) denken, das sei so ähnlich wie Telefon. „Um 16.34 hat Anschluss X mit Anschluss y telefoniert und das Gespräch hat 7 Minuten gedauert.“

Nur: So funktioniert Internet nicht. Viele Polizisten verstehen zum Beispiel nicht, dass man gar nicht sicher sagen kann, wie lange sich jemand eine Webseite angesehen hat, dass die Tatsache, dass ein Mailserver ein Mail empfangen hat, noch nicht heißt, dass sie jemandem zugestellt wurde oder dass sie jemand gelesen hat (um nur mal 2 häufige Probleme zu nennen), vielfach wird nicht einmal erfasst, wer überhaupt zu fragen ist.

Bei uns gehen Anfragen ein, die klar an den Leitungsprovider des Kunden gerichtet sein müssten, und nicht an den Hoster.

Die Politiker scheinen mitunter noch wesentlich weniger zu kapieren, wie die Technik funktioniert, daher sind die Gesetze oft so lächerlich weltfremd …”

Spreeblick interviewt den technischen Direktor eines Internet-Providers, kurz CTO. Lesenswert.

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