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- 28 11 2001 - 12:49 - katatonik

Die Mathematik des Wohlmeinens

“Nie hätte ich gedacht, dass wir so viele Decken sammeln würden”, sagte Vranitzky. Dabei transportiere dieser Flug nur ein Fünftel der Decken (20.000 Stück, Anm.). In einem Lager in Wiener Neustadt warten weitere 100.000 auf den Transport.”

Christine Vranitzky, Ehefrau des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers gleichen Nachnamens mit Vornamen Franz, offensichtlich zentral beteiligt an der österreichischen Spendenaktion “Decken für Afghanistan”. Auch das österreichische Bundesheer half mit und prüfte dabei unter anderem, wie Brigadier Christian Segur-Cabanac erläutert, “die Decken … auch auf ihren Hygienestand bzw. nach Waffen und Sprengstoff”.

Die Mathematik des Wohlmeinens übersieht nicht nur, dass 20.000 Stück nicht ein Fünftel von 120.000 Stück sind, sondern vergißt auch die Frage, ob nicht das Sammeln von gebrauchten Decken und deren Transport per Flugzeug von Österreich nach Afghanistan ungleich teurer ist als das Sammeln von Geld hier und die Beschaffung von Decken vor Ort oder zumindest in der Region.

Beim Herumsuchen übrigens aufgestöbert: 288 Anthrax-Alarme hatte das österreichische Bundesheer bis dato zu bewältigen. Kein einziger positiv.

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