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- 20 07 2022 - 04:47 - katatonik

Anpassungen

Gespräche über Heizungsumbauten und -anpassungen seit Monaten überall. In A. schon länger im Gespräch der Ersatz eines Öltanks durch Gas, aber jetzt, wo das Gas so teuer wird oder ganz ausgeht, geht das nicht mehr. Der Öltank wird doch noch einmal gereinigt und befüllt, schweren Herzens weil Klima, aber es muss. Ratlosigkeit bei P., der am Land lebt, Photovoltaik zusätzlich zum Öltank, ja, alles andere mit so hohen Kosten und Aufwand verbunden (Heizungs-Totalumbau im Haus), das geht jetzt, wo durch die Pandemie das Geschäft eben auch nicht so läuft, also eigentlich geht das jetzt nicht. Hier erste Gespräche über den Ersatz des mit Nachbarn genutzten Gasbrennwertgeräts durch eine Luftwärmepumpe am Dach; die Bedingungen (thermisch saniertes Haus, rezente Installationen) sind eigentlich günstig, aber die etwas laxe Hausverwaltung müsste in die Gänge kommen, und die Nachbarschaft hat noch nicht von “lass uns gemeinsam grillen und darüber plaudern” in einen Krisenstabsmodus gewechselt. Es wird aber sein müssen, oder? Dringlichkeiten werden unterschiedlich wahrgenommen.

P. macht sich Sorgen wegen der Bäume um sein (aus Holz gebautes) Haus. Soll er sie schlagen lassen wegen der Brandgefahr? Mir fällt dazu nichts Besseres ein als ihn darauf hinzuweisen, dass sein Holzhaus eh eine große Grund-Brandgefahr hätte, da würde das mit den Bäumen auch keinen Unterschied mehr machen, und er solle den Temperaturunterschied, dem ihm die Bäume bringen, nicht unterschätzen. Grund-Brandgefahr, ist das überhaupt ein Wort, oder wird es grad eins?

Tage und Nächte in der Stadt, Bewegungen kalibrieren in der Hitze. Radfahrwege wählen je nach Sonnenstand und Beschattungsgrad, aber das läuft schon seit ein paar Jahren so. Und warum gibt’s für Schatten in der Stadt noch keine App, verdammt? Der Weg durch den 7. Bezirk, Steinwüste, gegen 18 Uhr noch eine Hitzekatastrophe, gegen 19 Uhr geht’s dann besser. Und, ja: Auch bei dieser Hitze ist das Fahrrad immer noch besser als der öffentliche Verkehr.

Sich einbunkern im kühlen, dunklen Institut, wo die, die in der Finsternis hinten raus sitzen, es jetzt besser haben als die nach vorn raus mit Licht. Alltagsbeschreibungen mit Kriegsmetaphern; es wird ein Ding, noch mehr als sonst. Pest oder Hitze, das wäre die Wahl, scherze ich, als es ums Mittagessen mit der Arbeitsgruppe geht. Wir wählen die Hitze in der Pizzeria unten am Platz, draußen, essen Salate, und nehmen dann doch eine Flasche Prosecco dazu, denn eigentlich haben wir etwas zu feiern.

Der Schlaf durchbrochen (what else is new); um 04:30 singt, für diese Jahreszeit unüblich, eine Amsel. Es wird hell.

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