Fragen, die sich selbst beantworten
“Susanne Riess-Passer ist ihren Funktionen nach (Vizekanzlerin, Parteichefin) die mächtigste Frau Österreichs – und sie zahlt dafür einen brutal hohen Preis: den der fortgesetzten maximalen Selbstverleugnung. Sie ist zu erfahren und zu intelligent, um das nicht zu erkennen. Aber ist sie auch stark genug, um dabei auf Dauer nicht ihre Würde zu verlieren? Mit andern Worten: Wie hält sie es ohne neurotische Deformationen aus, sich von Jörg Haider andauernd als Marionette vorführen zu lassen?”
Sven Gächter: “Am Rand des Lächelns.”
... oder, wenn sie sich nicht selbst beantworten, könnte man auch weiter fragen:
Welche Art von Fragen würden Journalisten stellen, handelte es sich beim derzeitigen FPÖ-Parteichef um einen nicht mit dem Kärntner Landeshauptmann identischen Mann? Würde man auch einen solchen als eine “Marionette” bezeichnen, über deren neurotische Deformierbarkeit man sich dann Gedanken macht, aus denen so etwas wie rührendes Mitleid mit tragischen Charakteren spricht? (“Die Arme!”)
Oder: Warum ist bei Frauen in der Politik so schnell von Selbstverleugnung die Rede, wo bei Männern legitimes, an Machtinteressen gebundenes Festhalten an Parteilinien und perfiden Herrschaftsplänen hochgelobt wird? Weil irgendwo im Hinterkopf das Bild fixiert ist, dass das Selbst der Frau in der Politik aus Prinzip nur verleugnet werden kann, weil es woanders hingehört, oder weil es von Haus aus ach so rein und würdevoll ist?
ich denke nicht, dass das in diesem speziellen fall so ist (bin mir aber noch nicht sicher, was ich allgemein denke oder zu denken wünsche) - er ist der superstar der alles gemacht hat, der revolutionär, der held! sie nur die, die retten soll, was die buckligen unrechtstäter an schlechtem nachruf über den gefürchteten und deswegen mit unfairen mitteln sabotierten heroen ließen, der sich gekränkt in sein schloß zurückzieht.
nein, sie ist nicht die marionette, weil sie eine frau ist, sondern weil er der siegfried ist.
und ich denke wirklich, dass die so denken. die.