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- 7 06 2001 - 12:41 - katatonik

Versäumnisse, deren Schilderung schaudern macht

Dort war ich also letzte Woche nicht, obwohl ich, wenn ich rechtzeitig davon erfahren hätte, wohl hingegangen wäre, schon allein wegen den Klängen von Christian Fennesz, die ich nun mal sehr schätze und immer wieder höre.
Es scheint aber, dass zumindest gewisse Teile der Welt mit ihnen nichts oder nur ganz Falsches – wenn ich das mal so apodiktisch ins Log stellen darf logs are for burning, not for writing, hahaha – shut up sock, this isn’t your entry, and not even your language. Go and chop some more wood. – chop? ever seen a sock chopping wood? with what? with chopsticks? hahaha – SOOOOCK! get our of here! NOW!, ja, also, wo war ich, also, zumindest gewisse Teile der Welt scheinen mit Christian Fennesz’ Klängen nichts oder ganz Falsches anfangen zu können.

“Diese Welt ist derartig laut, dass sie alle Sinne lähmt, suggeriert zumindest das Nachtkonzert von Christian Fennesz und seinem Sound-Computer. Wer sich retten wollte, mied die sich zu gewitterschweren Klangwolken kompilierenden Elektronik-Klänge im Zentralraum des Künstlerhauses, so gut es ging. Die auch in den Nebenräumen noch eindringliche Erfahrung konstruierter emphatischer Lärmentfaltung im künstlerischen Schlepptau von Granular Synthesis, die heuer ihren großen Auftritt im Österreich- Pavillon in Venedig haben, liefert zumindest einen Grund für die ausschnitthafte, episodische und daher fahrlässig subjektive Wahrnehmung von Welt: Man wird permanent zugedröhnt.”

Na gut, da mag jemand Lärm nicht. Sprache scheint wiederum ihn, bzw. sie (Eva-Elisabeth Fischer) nicht zu mögen, denn sonst würden sich die Klänge wohl nicht zu gewitterschweren Wolken kompilieren. He, du Klang da drüben! Kompilier’ dich doch jetzt bitte g’schwind zu einer düstren Wolke! Aber dalli! Und, wennst schon dabei bist, kannst dich auch gleich auf konstruierte Weise emphatisch zu Lärm entfalten! Oder zu emphatischem Lärm entfalten? – Na egal, aber dass mir an der Konstruktion nix hapert!
Dass Fennesz’ Klänge aber “im künstlerischen Schlepptau von Granular Synthesis” situiert werden, ist mir völlig unverständlich, respektive hochgradig suspekt. Klänge von “Granular Synthesis” kenne ich zugestandenermaßen zwar nicht, aber die Fenneszschen Klänge sind von einer Art, die die Verwendung des Ausdrucks “im künstlerischen Schlepptau von …” gänzlich unpassend machen. Die schleppt keiner hinter sich her. Die vibieren, verdichten, flächen, schweben, zucken zart, verflachen kokett, brechen ab und auf, lassen einbrechen in, lassen denken an, lassen mithören bei, aber geschleppt werden die von gar nichts und gar niemandem. Schon gar nicht künstlerisch.
Besondere Aufmerksamkeit verdient aber das Resumé der Autorin über die von ihr erlebte Klangdarbietung: Deren Pointe habe nämlich darin bestanden, der Welt mitzuteilen, dass es heutzutage sehr laut ist und man “permanent zugedröhnt wird”. So viel Fähigkeit zur adäquaten und vielsagenden Interpretation musikalischer Darbietung macht mich schaudern.


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ulf langheinrich (Aug 7, 01:51 pm) #


so nice to know that. kindly inform us again when you find yourself being unable to comment because of not reading. we at camp catatonia love to be informed about nothing.

management (Aug 8, 01:29 am) #

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