Dalai Lama frisst jetzt auch Kinder, mariniert
Derlei Suadas gegen den Dalai Lama gehören mittlerweile zum Begleitrauschen jedes seiner Besuche in Deutschland. Sie haben ebenso Reflexcharakter wie das adorative Raunen auf der anderen Seite.
Kenntnisreiche Überlegungen über den tibetischen Buddhismus, das politische System Tibets vor der chinesischen Okkupation und die Rolle des Dalai Lama in seinen vielfältigen Aktionskontexten (tib. Buddhismus, tib./chin. politische Auseinandersetzungen, interreligiöse Abendessen, globales Friedenslächeln) sehen anders aus.
Mein Eindruck ist, dass diese Reflex-Suaden sich aus ein, zwei Quellen (Trimondi, Colin Goldner) speisen, deren vermantschte Datenbasis und horrible Argumentationen eigentlich Haare sträuben lassen sollten.
Dass sich diese Rhetorik ohne nennenswerte rationalistische Gegenwehr verbreitet, scheint mir wiederum darauf hinzuweisen, dass damit ein Zustimmungsnerv getroffen wird, der es nicht nötig macht, genauer zu belegen und besser zu argumentieren.
Meinungskonsens halt, Dalai Lama mittlerweile als linke Projektionsfläche (auch recht unoriginell). Zweck (Esoterik anprangern) heiligt Mittel (Schwachsinn).
Ich finde das schade und auch ziemlich dumm.
Tja, klassisches “die Freunde meiner Feinde”-Syndrom, geboren aus leftie-Rock-Pete-tum. Meinung braucht da selten Kenntnis.
Sowieso, Leute, die im Presseerklärungsstil schreiben. (Siehe auch: telepolis.)
Ich wäre neugierig auf die “rationalistische Gegenwehr” vom Camp!
(Ich weiß, umfangreichere Repliken sind immer eine Zeit- und Lustfrage.)