New forms of rejection and dejection
Im Lokalzug in die Pampa ein Vater mit etwa sechsjährigem Sohn, der aufgeregt von seinen Ferien am Bauernhof der Großeltern plappert. Anfangs stellt der Vater noch ein paar Fragen, dann aber, so nach fünf Minuten, nimmt er sein Mobiltelefon aus der Tasche und beginnt zu tippen. Der Bub plappert weiter, der Vater tippt.
Mobiltelefonie erzeugt ganz neue Möglichkeiten der offensiven Kleinkindtraumatisierung, und überhaupt: Desinteresse zum Ausdruck zu bringen.
(Unlängst auch im Ausstellungseröffnungskonzert: Fünf Minuten nach Beginn, und als klar wurde, es wird monoton, holen hinten die ersten ihre Telefone heraus und tippen.)
Wo bleibt die gute alte bürgerliche Emigration ins Innere bei Aufrechterhaltung der höflich zugeneigten Fassade? Grundtugenden! Zivilisation!
“Voda! I hob di niamois ned intressiert!”
“Bua! Du bist hoid so langweilig.”
“Voda! I geh etz zu Al Haida und laaf Amok!”
“ZZZ”
“Voda?”
micro_robert (Jul 28, 05:46 pm) #