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- 6 08 2001 - 18:49 - katatonik

Zuspruch

Ach ja, meine allwöchentliche Rückengymnastikstunde. Wie immer der Versuch, unangenehmen Situationen wenigstens inspirierende Erkenntnisse abzupressen. Bei der Rückengymnastik kommt da nicht viel raus. Nicht viel mehr als: Der menschliche Körper ist durch Kleinstbewegungen ansonsten unbewegt bleibender Muskelpartien wesentlich leichter an Schmerz- & Leistungsgrenzen zu bringen als durch katatonische Dauerzuckungen der üblichen Muskelverdächtigen, wie sie gelegentlich bei exaltieren Exzessen im Freizeitbereich stattfinden. – Mehr gibt Spannen, Dehnen und Drücken im Rücken- und Schulterbereich einfach nicht her. Als Erkenntnisinspirator ist Rückengymnastik mindestens so unspektakulär wie als Verspannungsentfernungsmittel.
Ach ja, was mir heute die rituelle Bestätigung dieser wertvollen Einsichten ersparte, waren zwei Stunden intensiver Vorbereitungsarbeiten für die anstehende Vergoldung meines Mundraumes.
Die Geräuschentwicklung im schmerzfreien Mundraum erinnerte eher an kräftige Industrial- denn an feinsinnige Techno-Geräuschwelten. Freundlicherweise wurde für die ästhetische Performance des Bohr- & Schleiforchesters kein Zusatzhonorar verrechnet.
Ich versuchte unterdessen, weiter über die genetische Substanz von Gaszählern nachzudenken. In einer jener Unterhaltungen, wie sie viel häufiger geführt werden sollten, wurde letztes Wochenende die Nature/Nurture-Diskussion auf den Fall von Gaszählern – den Apparaten, die Gas zählen, nicht den gasablesenden Schergen der Gaswerke – angewandt: Zählt der Gaszähler von Geburt an Gas, so wie er soll, oder kommt er gewissermaßen als numerische Tabula Rasa in die Gaswerkwelt, wo ihm das Zählen so nach und nach beigebracht wird? Handelt es sich bei Eichvorgängen an Gaszählern um Eingriffe in deren genetische Substanz oder um ganz banale Schulung?
Bisher konnten diese Fragen noch keiner eindeutigen Beantwortung zugeführt werden. Diskussionsbeiträge sind, wie immer, willkommen.

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