Die Stimmung in Hörbildern
Im Radio, mittags.
Der Kärntner Landeshauptmann wird zu seiner rechtswidrigen Weisung interviewt, Namen slowenischer Orte auf Kärntner Verkehrshinweistafeln nur noch auf deutsch schreiben zu lassen.
Rechtswidrig, weil nach österreichischer Straßenverkehrsordnung Orte in Nachbarländern gemäß der jeweils offiziellen Schreibung in der dortigen Landessprache zu schreiben sind.
Der Kärntner Landeshauptmann empfiehlt dem ORF, doch einmal in Slowenien nachzufragen, warum man dort österreichische Ort nicht auf deutsch schreibe. Damit geht das Interview zu Ende.
Radiosprecherin (lakonisch): ”... und der ORF bedankt sich beim einfachen Radiohörer J.H. für diese Empfehlung”.
Im Fernsehen, abends. Der zur selben Partei wie der Kärntner Landeshauptmann gehörende Finanzminister hält eine Pressekonferenz zum Thema Euro, in der selbiger als “Hit” gepriesen wird. Ein Journalist befragt den Finanzminister, wie er denn heute zum “Schilling-Volksbegehren” stehe, mit dem selbige Partei 1997 die Einführung des Euro verhindern wollte. Der Minister lächelt. lächelt. lächelt. Man fragt ihn, ob er damals unterschrieben hätte.
Minister: “Ich gehe davon aus, dass ich damals im Sinn der Parteidisziplin unterschrieben habe.”