unclassified - 23 04 2001 - 15:49 - katatonik
- wie wenig von einem thema darf in einem film zur sprache kommen oder sichtbar sein, um noch als thema erkannt werden zu können?
- wie viel an privatheit kann ein film betonen, um noch über politische dimensionen zu verfügen?
- wo liegt die grenze zwischen sensibler subtilität und flapsiger flüchtigkeit?
- wie weit kann ein regisseur in seinem offenkundigen bemühen gehen, an politischen botschaften und thesen vorbeizusteuern, ohne dass aus seinem film ein kammerspiel aus andeutsamen szenen wird, eine abfolge betulicher abbilder sich privatisierender und marginalisierender empfindsamkeit?
- wo kippt bewußte dramaturgische offenheit in assoziative bildhafte banalität?
- übernimmt nicht dort, wo einer botschaften durch konzentration auf formen und bilder vermeidet, oft die bloße ästhetik die rolle einer botschaft – und zwar einer, die man, wenn formuliert, nie und nimmer unterschreiben würde?
- was unterscheidet den nervösen bankräuber vom nervösen terroristen?
- warum sind junge mädchen im film der inbegriff des empfindsamen privatheitsbedürfnisses?
- reden terroristenfamilien eigentlich überhaupt nicht übers terroristensein oder terroristengewesensein?
- ist das diktum “das private ist politisch”, einst trotzig einer einen politikfreien und rein privaten bereich verteidigenden ideologenschar entgegengehalten, mittlerweile ganz und gar seiner umkehr “das politische ist auch nur privat” gewichen – politische repräsentanten müssen privatmenschen sein, und das recht des teenagers auf cd-konsum und erste liebe kommt vor der herstellung demokratischer öffentlichkeitsräume?