Get me the next best analytic philosopher
and let them provide me with a sound account of the double-aspect character of beliefs (belief-states vs. belief-content), which shows that (a) the two can easily be confused (now that ain’t difficult) and (b) there are good reasons to nevertheless keep them apart (trickier), especially for causal accounts of justification – compare “p, which is the content of a belief, causes the belief that q” with “the belief that p causes the belief that q”. Some nice arguments about causation would be nice, too.
Where are they when you need them?
scheint mir prinzipiell auch damit zu tun zu haben. Bin aber damit allein noch nicht am Eingemachten.
katatonik (May 28, 12:05 pm) #
Man generiert Zwischenschritte... Basislager... Wenn die Struktur sich verfestigt, dann ist das nur eine Etappe.
gHack (May 28, 12:16 pm) #
Ich suche ja normalerweise nicht nach den Ursprüngen, wenn ich mir Werkzeuge suche, sondern nach den konzisesten Ausformulierungen verwendbarer Gedanken. Die finde ich meist in der analytischen Philosophie, daher die Frage in diese Richtung. Das Problem ist auch eigentlich nicht das, ob Propositionen übrerhaupt kausale Funktionen übernehmen können, sondern zunächst, ob eine vernünftige Erkenntnistheorie das Konzept der Begründung kausal (oder: auch kausal) faßt, und wie Glaubenseinstellungen einerseits und anderen Typen von Entitäten andererseits Begründungscharakter zugesprochen werden kann. Große Frage, ich weiß. Searle ist ein guter Tipp für die Kausaltheorien (note to self: erst ins Bücherregal schauen, dann Weblog strapazieren), setzt sich aber, wenn ich mich recht erinnere, gerade mit den erkenntnistheoretischen Aspekten nicht in der Weise auseinander, wie ich das brauche (werd aber nochmals nachlesen, danke jedenfalls). Susan Haack hat mich auf die "double-aspect"-Geschichte gebracht, übrigens.
katatonik (May 30, 01:27 am) #
Nochmal bei Searle nachgelesen. Leider nicht so ergiebig, weil er sich mit Kausalität unter dem Gesichtspunkt von intentionaler Handlungsverursachung beschäftigt. Mich interessiert aber gerade mehr "evidenzielle Kausalität", also Ursachen unter dem Aspekt ihrer Begründungsrelevanz für Glaubenseinstellungen.
katatonik (May 30, 11:16 am) #
Das klingt sehr nach einem Zitat von John Searle. Richtig? Der hat sich in seinem mittlerweile sicher 20 Jahre alten Klassiker "Intentionality" mit genau dieser Frage auseinandergesetzt (und danach sicher auch immer mal wieder). Ein ganzes Kapitel ist dem Thema Kausalität gewidmet. Das Problem liegt ja auf der Hand: Die Inhalte von Überzeugungen, im Jargon der analytischen Philosophen 'Propositionen' genannt, sind abstrakte Gegenstände, wie Zahlen oder Eigenschaften. Sie befinden sich somit nicht in Raum und Zeit. Relata von Kausalbeziehungen sind aber nach gängiger Lehre konkrete Entitäten: Ereignisse (wie zum Beispiele Episoden des Urteilens, also Momente, in denen eine konkrete Überzeugung entsteht), oder vielleicht auch noch sowas wie konkrete Zustände von Dingen (also z.B. meine Überzeugung qua Zustand dieser hier gerade sitzenden und tippenden physikalischen Person). Da muss man übrigens gar nicht bis zur analytischen Philosophie vordringen, zu all diesen Fragen gibt es in eurer schönen österreichischen Philosophiegeschichte viele kluge Gedanken, in der Brentano-Tradition vor allem in der Frühphase der Phänomenologie, in Husserls Logischen Untersuchungen zum Beispiel. Searles erwähntes Buch ist in vieler Hinsicht nichts anderes als eine in der Sprache aktualisierte Version von Husserls kaum noch gelesenem Hauptwerk.
stoppstopp. Klingt ja alles interessant, es geht mir grad aber nicht um Genese und Bildung, sondern um Verläßlichkeit und Begründung. Andere Baustelle. Trotzdem danke, wie immer.
katatonik (May 30, 04:14 pm) #
Unter Umständen hilft Dir da die Psychologie weiter. Da gibt es viel Literatur dazu, wie sich Einstellungen bilden. Spassig ist auch "Diffusion of Innovations" von Rogers. Aber das ist wahrscheinlich zu konkret.
gHack (May 31, 12:48 am) #
Ach ja: Und natürlich Leon Festinger: Kognitive Dissonanz. Es geht dabei darum, dass eine Entscheidung den Entscheidenden in einen Konfliktzustand versetzt und er dann versucht, diesen Konflikt abzubauen. Es geht also um Kohärenz, um "strukturelle Integrität", wie Jean-Luc Picard es formulieren würde ;)
gHack (May 31, 12:56 am) #