Toll und voll
“Redensarten womit die Deutschen die Trunkenheit einer Person andeuten” – man merke: “andeuten”! -, zusammengestellt von Georg Christoph Lichtenberg. Auszüge aus der Abteilung “hochdeutsch” (wie immer Lichtenberg diesen Begriff verstehen mag):
Er hat einen Schuß.
Er ist angeschossen.
Er hat einen Hieb.
Er hat einen Strich.
Er hat einen Jesuiter.
Er hat einen Heiligenschein.
Er hat einen Rausch.
Er ist begeistert.
Er ist voll.
Er hat etwas im Kopf.
Er hat genug.
Er hat einen Haarbeutel.
Er kann die Zunge nicht mehr heben.
Er kann auf keinem Bein mehr stehen.
Er ist dabeigewesen.
Er ist fertig.
Er ist hin.
Er ist weg.
Er ist selig.
Er hält einen Kalenberger Bauern für eine Erdbeere*.
Er ist im Oberstübchen nicht richtig.
Er hat Glasaugen.
Er hat etwas im Dache.
Er ist toll und voll.
Er war an einem guten Ort.
Er ist geliefert.
Er ist gedeckt.
Er sieht zwei Sonnen.
Er ist pudelhageldick.
Er geht, als wenn alle Häuser sein gehörten.
Er kann nicht mehr über den Bart spucken.
Er ist dick.
Er hat pokuliert.
Er schwebt.
Er hat satt.
Er sah Schleifkannen am Himmel.
Er ist so voll, daß er es mit den Fingern im Halse fühlen kann.
Er ist gut gesegnet.
Er hat schief geladen.
Er hat sich bespült.
Er kann kaum lallen.
Er ist unter dem Tische.
Er sieht eine Turmspitze für einen Zahnstocher an.
Er hat sich besäbelt.
Er hat sich die Nase begossen.
Er hat sich betudelt.
Er hat runde Füße.
Er hat zu viel übergebeugt.
Man hat ihn begraben.
Er ist blindhagelvoll.
Er sieht aus wie eine Ente, wenn’s Wetter leuchtet.
*Aus Gründen, die hier unmöglich auseinandergesetzt werden können, erhellt, daß ein Kalenberger Bauer, oder vielmehr sein roter Kittel, der hier allein in Betracht kommt, ungefähr 80 Fuß entfernt sein muß, um von einem Betrunkenen für eine Erdbeere, die nur einen Fuß entfernt wäre, gehalten zu werden.