Jelinek, Biographie
Sehr gerne gelesen habe ich übrigens Roland Koberg/Verena Mayer, “Elfriede Jelinek. Ein Porträt” (Rowohlt). Ausführlich und reduziert zugleich, man erfährt viel, ohne belehrt zu werden, man unterhält sich, ohne mit Psychokleister verklebt zu werden, man bekommt überhaupt vieles einfach so angeboten, das sich sehr angenehm nicht aufdrängt, und das Lektorat ist ohnehin vorzüglich, obwohl Marcel Proust nur ein einziges Mal vorkommt, was etwas wenig ist.
Lese es auch gerade. Die Vorabdrucke in Falter & Zeit waren vielversprechend; ein Versprechen, das die ersten 50S. bislang mehr als eingelöst haben.
Sehr angetan bin ich von der feinen Art, wie das Autorenduo Jelineks Leben einerseits höchst respektvoll nacherzählt – das braucht das Genre nun einmal; und dennoch nicht allzusehr der biographietypischen Faktizitätsselbsttäuschung aufsitzt.
So werden Jelineks Texte auch eher mittelbar, diskret, dadurch aber umso eindrücklicher in Beziehung zu Momenten in ihrem Leben und Neigungen ihrer Persönlichkeit gesetzt.
Und klar: thefrank verdient ein dickes Kompliment für dieses feine Bändchen!
mediumflow (Feb 19, 07:55 pm) #
Ich verstehe zu wenig von der Materie, um eine fundierte Kritik abzuliefern, aber ich habe das Buch zügig durchgelesen. Gut geschrieben und interessant.