Der Klotzbergsteig
Dr. med. Emmerich Klotzberg (3.11.1843-6.11.1923) war Wiener Gemeinderat und Stadtrat und Ehrenbürger von Hadersfeld und Vizepräsident sowie Präsident des Österreichischen Touristenclubs und liebte Hadersfeld, das nicht nur in der Nähe von Kritzendorf liegt, sondern auch hinsichtlich einer auffälligen Korrelation zwischen der Phänomenologie der Anhörung des Ortsnamens und der tatsächlichen Größe des Ortes ebenjenem überraschend ähnelt.
Dr. Klotzberg ist Namensgebers des 1893 eingerichteten Klotzbergsteigs, eines schmalen, bei Regenfall sicher auch schlammigen Weges, der von Greifenstein durch den Wald nach Hadersfeld führt, das Dr. Klotzberg liebte.
Seine Liebe zu Hadersfeld fand Ausdruck in folgendem Gedicht mit dem Titel “Liebeserklärung an Hadersfeld”, das zu Anfang und Ende des Klotzbergsteigs hinter Glas an rustikal gestalteten Holztafeln angebracht ist:
Du träumendes Dörfchen, in luftigen Höh’n,
gebettet in Wiesen und Felder.
Ein weites Stück Heimatland
lässt du uns seh’n,
den Kranz deiner Berge und Wälder!
Scheu grüßt du den Ötscher
aus luftigem Blau.
Vor dir breitet lieblich sich
Strom, Feld und Au.
Du Perle im Wienerwald
mein Hadersfeld!
Im Gegensatz zu diesem Gedicht ist der Klotzbergsteig ein verschlungener Waldweg, der sich Hänge hinaufkurvt, auf denen recht unsortiert Bäume herumstehen und zurzeit auch herumliegen. Es ist fein lichtziseliert und sehr vogelbewohnt da. Was soll man sagen, es ist eben Wald, oder, wie Mr. gH. sagen würde, WALD. Sympathischerweise heisst der Klotzbergsteig eben so. Er hätte auch “Dr. Klotzbergsteig” heissen können, genius-loci-mäßig, aber so kam es nicht.
Am oberen Ende des Klotzbergsteiges, nahe Hadersfeld, steht gewissermaßen als metallgewordene Markierung waldischer Seltsamkeit ein fahlgelber Mistkübel, wie ich ihn noch nirgends gesehen habe, inklusive Müllsacks.