Inselbeichten
Fährt man mit dem Fahrrad die Donauinsel gen Norden, sieht man links am Wegesrand, so ein paar hundert Meter nördlich der Floridsdorfer Brücke, zwei in die Erde gerammte Transparente im Neongelb der Schwarzkappler-Warnwesten. Es gibt dort nur noch wenige Lichtungen abgesehen vom wuchernden Gestrüpp und Gewächs; die Freizeitplätze fürs Drachensteigen und Grillen liegen weiter südlich.
Auf den Transparenten, die so etwa 60 cm im Quadrat messen, steht in schwarzen Großbuchstaben “BEICHTE” (oder war es “BEICHTEN”?). Darunter “www.kapuziner.at”. Dahinter, einige Meter entfernt vom asphaltierten Wegesrand, standen Stühle, Wegesrandmobiliar eben, auch ein paar Informationstafeln, die ich vom Fahrrad aus nicht lesen konnte. Stehen bleiben wollte ich nicht. Es sah ein bisschen aus wie ein idosynkratisch dekoriertes Spontanlazarett.
Ein etwas dicker Mann kümmerte sich um das Wegesrandmobiliar. So sah es aus. Man hörte das Surren von Fahrrädern und das Krrcht-krccht von Inline-Skatern am Asphalt.
[Nachtrag: Der beschriebene Ort ist die “Bet- und Beichteinsiedelei”, sonntags – und wohl auch feiertags – betrieben von Markus Machudera, einem Kapuzinderbruder. Bericht in der Presse, 21.8.2006.]
das dünkt mich auch so.
namentlich seit mir der ehrenwerte herr beicht-kapazunder in einem mail erklärt hat, was ein cappuccino sei.
nicht auf meine.
er (wenn er’s denn selber war, und nicht ein scherzkeks in usurpierter kapuze) behauptete, jemand hätte ihm gesagt, ich wolle gern wissen, was ein kapuziner sei.
und da kam er einher mit italienischer etymologie und wikipedia-link. sehr geheimnisvoll das ganze.