In der einen Nacht, das Stören
In der einen Nacht im Jahr, der ersten und der letzten, da wird das Stören zum Regelfall, was natürlich ein Widerspruch ist, aber einer von der Art, die in diesem Land gang und gäbe sind, nachgerade identitätsstiftend, zumal der Regelfall in diesem Fall gesetzwidrig ist. Im Ohr das Knallen, immer wieder, durch die Fenster, wie so eine Mücke, die den Kopf umschwirrt und sich nicht abschütteln lässt. Über der Stadt mit ihren bekannten und leicht identifizierbaren Lichtinseln, da, unterhalb der Schwärze der Nacht, da flackern Störsignale auf. Ein Lichterregen links, eine fette Lichtkugel in rot rechts, langsamer, ein aufflackernder Stern in der Mitte, schneller. Einzelne Lichtblitze, Cluster von Lichtexplosionen.
Um Mitternacht, da poppt und flackert es einige Minuten lang über den ganzen Nachthimmel hinweg. Die Stadt pulsiert. Rauch, erst in Säulen, bald in Schwaden. Des Kontrast wegens gleitet der Blick gern in den Himmel, Schwärze und diesmal völlige Klarheit, ein perfekter Untergrund für das wiederholte Verschwinden des Lichts. Das zeigt aber nur die Bewegung im Video. Die Fotos: Lichtspucker, Speicheltests eines Lichtdämons, danke, das Ergebnis gibt’s morgen per SMS.
