Atmosphären
Auf den Titelblättern der Zeitungen das Foto eines Mannes im mittleren Alter, etwas dünklere Haut, eine Warnung vor ihm, er sei gefährlich, große Gefahr ginge von ihm aus, explosive Gefahr.
Ich befand mich in einer Situation, in der Gäste erwartet wurden, war nicht die Gastgeberin, aber gehörte zu den lokal Ansässigen, zu jenen, die gegenüber einem Gefahrenpotenzial dann doch etwas stärkere Involviertheit spüren als Angereiste. Einige der Gäste waren bereits da, und es war in der begleitenden Metareflexionsspur völlig klar, dass der, von dem Gefahr ausginge, zu uns kommen würde, mitgebracht als Mitgast eines Gastes, so würde es kommen, wie denn auch anders.
So war es dann auch, es war natürlich J., ein umtriebiger Kollege aus einem anderen Land, der viele kannte, immer so interessante Leute dabei, der J. also, er brachte den mit. Ich sah das kommen, sah vom Fenster aus, wie sie auf der Straße näher kamen, der J. und der Typ. Ich wusste, wie die Situation sich wie in einem Filmdrehbuch weiter abrollen würde, fand mein Telefon nicht, um einen Notruf abzusetzen, nun, so würden die Dinge eben ihren Lauf nehmen.
Der Mitgast erwies sich dann als eloquenter und freundlicher Herr, man sprach so vor sich hin, und bald drehte sich die Situation, Zweifel kamen daran auf, dass diejenigen, die in ihm ein Gefahrenpotenzial sahen, recht hatten. Die Atmosphäre wurde dann eine, in der man ihn, den Mitgast, vor Behörden versteckte, in einer Allgemeinlage, in der überall etwas vor Behörden gerechtfertigt und versteckt werden musste. Dunkle Räume, die keine Räume waren, sondern sich in eine dunkle Atmosphäre hinein öffneten. An einem Tisch saß Helmut Qualtinger und musste einer Autoritätsperson gegenüber seine ungebührlich hohe Anzahl von 55 Fehltagen begründen, was ihm, alkoholisiert lallend, schwerfiel. (aufgew.)
Ich gebe das Kompliment gerne an mein Unterbewusstsein weiter, danke!