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- 30 09 2003 - 01:22 - katatonik

Halbe Halle

Die halbe Halle des Zürcher Bahnhofs war leer, genau die Hälfte am Bahnhofshalleneingang. Niemand stand herum, niemand wartete, nur alle paar Minuten gingen ein paar wenige Menschen von den Geleisen hin zum Halleneingang, der für sie Ausgang war.

Ein Bub mit asiatischen Gesichtszügen knallte mit seinem Trottinett (vulgo Roller) mitten im leeren Bereich auf den Boden. Er heulte. Seine Mutter, oder eine andere erwachsene Frau, die für ihn da war, war für ihn da, hob auf, tröstete. Ich ging eine Zeitung kaufen.

Als ich wieder in die Halle kam, drehte der Bub fröhlich am Trottinett Kreise, hin und her, so und anders, weite Kreise über die weite, leere Fläche. Die Frau stand in der Nähe des Eingangs und sah zu. Viel Himmel kam durch die Fenster über dem Halleneingang, und lange Zeit war nichts im Raum außer dem trottinettierenden Bub, dem Blick der Frau, dem Rollergeräusch und gelegentlichem Aufjauchzen.

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