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- 11 11 2003 - 01:37 - katatonik

SS, KZ, gestern, Fernsehen

Israel, Wüste, Zelt, Krieg. Mann erzählt von ägyptischen Raketen, die ganz Israel blitzschnell auslöschen können. Fehlt nur noch Leitsystem, Elektronik gerade in Deutschland hergestellt. Muss verhindert werden, Fertigstellung des Leitsystems. Auftrag erteilt.

Kennedy stirbt, alter Mann in Hamburg stirbt. Ein Attentat, ein Suizid. Journalist kriegt von Polizistenfreund Tagebuch des alten Mannes. Jude, in Riga im KZ. Bericht über grausamen SS-KZ-Chef, der eines Tages in Riga einen hochrangigen deutschen Soldaten kaltblütig erschoss. Erwähnung von Odessa, Organisation untergetauchter SS-Männer (“Organisation der ehemaligen SS-undsoweiter”).

Journalist, Freundin, Zusammenwohnen, freie Tätigkeit er, gut bezahltes Halbnackttanzen sie. Gestichele, freundlich, wechselseitig.

Journalist will Odessa weiterverfolgen. Zeitungsboss meint, interessiert keinen, schon zu lange her. Polizistenfreund hilft. Journalist geht zu SS-Veteranentreffen, wird rausgeworfen, dann rätselhafte, beängstigende Vorkommnisse, merkwürdige Verfolger. Journalist fährt nach Wien zu Wiesenthal. Am Rückweg gekidnappt vom israelischen Geheimdienst. Journalist trainiert mit jungen starken Geheimdienstmännern, mit israelischem SS-Experten, auf Einschleusung in Odessa. Journalist wird zu perfektem SS-Veteran, graues Haar, messerscharfe Gesten, kalter Blick, eisige Achtsamkeit. Journalist schleust sich ein, wird überprüft, durch und durch, dann aufgenommen, weiter geschickt, zur Unterstützung durch Druckerei. Fliegt fast auf, weil unterwegs Freundin angerufen, aber beobachtet. Killer angesetzt, Killerzweikampf, Killer erledigt. Im Safe des Druckers komplettes Mitgliederverzeichnis der Odessa. Journalist erfährt Tarnidentität vom Riga-KZ-Führer.

Journalistenfreundin auch verfolgt, verängstigt, Polizeischutz. Kontakt von Journalist, Polizeischutz verdächtig, irgendwie. Freundin flieht, Treffen in Hotelzimmer in Heidelberg, wo Elektronikfirma vom Riga-KZ-Führer. Anweisungen für Fall, dass Mission schiefgeht. Mitgliederverzeichnis von geheimem Ort holen, an Wiesenthal, wenn.

Festakt bei Elektronikfirma. Honoratioren überall. Journalist jetzt ohne graue Haare und Gestenschärfe. Schleicht sich in Villa des KZ-Monsters ein, stellt ihn mit gezogener Waffe zur Rede. Hin und her. Anklage. Verteidigung. Schwere Zeiten, Befehlsausübung, Jugendkeineahnung, Jetztsindwirwiederwer: Jetzt sind wir Deutschen wieder wer, weil wir das unwerte Leben vernichtet haben. Schaun Sie sich um, überall blonde, starke, junge, kräftige Menschen, Sie ja auch, und was glauben Sie, woher. Glauben Sie, Wirtschaftswunder, wenn nicht? Wo wären wir heute, wenn wir nicht?

Journalist erinnert an Soldatenmord in Riga. Ermordeter Soldat war nämlich Journalistenvater, kommt jetzt raus. KZ-Monster leugnet, war wer anderer, er nicht. Aufschaukelung, Schusswechsel, KZ-Monster tot. Nachspann in Jerusalem, wo Freund von verstorbenem alten Mann betet. Kennedy immer noch tot.

“The Odessa File”, Regisseur Ronald Neame, 1974, nach einem Roman von Frederick Forsyth, mit Jon Voight (Journalist), Maximilian Schell (KZ-Monster), Maria Schell (Journalistenmutter), Mary Tamm (Journalistenfreundin), Klaus Löwitsch, Kurt Meisel, Günter Strack, u.a. Deutscher Verleihtitel “Die Akte Odessa”, gestern nacht, Kabel 1.

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