Hauz-i-Alai, Hauz Khas
Unter Alau’D-Din Khilji (1296-1316) wurde der Teich Hauz-i-Alai zur Wasserversorgung seiner Hauptstadt Siri errichtet. Nach Ende der Khilji-Dynastie wurde der Teich nicht mehr verwendet. Ferozshah Tughlaq (1351-1388) ließ den Teich erneuern, Gebäude um ihn errichten, verschönern, dazu gehörte auch ein College, eine Madrasa.
Hauz-Khas Village, gleich am Rande der riesigen Anlage mit Teich, Deer Park und, dem Vernehmen nach, auch Hasen, ist ein gentrifizierter Teil von Neu Delhi. Es ist nicht groß; einige kleine Gassen, Galerien, Designer, exquisite Kleidung, Restaurants und Bars, vor denen die Gäste Willkommen heißenden Kellner mit auf Pulten ausgelegten Reservierungsbüchern und Karten auf der Straße stehen. Das ist absurd. Die Gebäude wachsen nach oben. Klein und verwinkelt.
Es ist laut, unordentlich und verkehrstechnisch unberechenbar, wie Städte in Indien eben so sind, doch in den Gebäuden nach oben wird es stylish hin zu rooftop bars. Atmosphärisch nicht so anders wie vor 20 Jahren in billigen backpacker hotels auf Dachterrassen Whiskey zu trinken, bilde ich mir wenigstens ein; die Musik ist ähnlich (Boy George, Opus). Nur teurer, und der Kellner erzählt einem sehr nuanciert etwas über den Geschmack des gewählten Rums aus Sikkim. Das hätten die hotel boys früher nicht gemacht, gekonnt, gewollt.
Wenn man nach Hauz-Khas-Village fährt, bleibt die Autorickshaw oft draußen vor einem Balken stehen. Dort stinkt es unglaublich, Müllablade gleich daneben.
In den Ruinen hüpfen junge Menschen herum, neben dörflichen Kids auch Touristen, man fotografiert seine Freundin in den pittoresken muslimischen Ruinen in aufreizender Bollywood-Pose. Raubvögel kreisen über dem Areal; nur die Mynahs bleiben von ihnen unbeeindruckt, wahrscheinlich weil sie, wie G. nahelegt, wissen, dass sie schlecht schmecken.