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- 18 03 2023 - 18:53 - katatonik

Lulu

Lulu, das war die eine Britin am Nebentisch im Restaurant am Strand von Tauro, der sympathische Strand ohne jede Infrastruktur, mit Ausnahme des Restaurants, das eigentlich nicht mehr so heisst, wie es einmal hieß, und einer kleinen Bar.

Lulu. Blond, Bikini, fülliger als ihre beiden Freundinnen gleicher Altersstufe, auch in Bikinis. Sie mit Dutt oben am Kopf, die beiden anderen mit Pferdeschwänzen. Ich verstand von den anderen keinen Namen; nur Lulus Name wurde erwähnt. Die drei waren gemeinsam mit einem älteren Paar da, das mir den Rücken zukehrte. Alle hatten recht schlecht gealterte Tätowierungen an im Alltag nicht, in Badebekleidung aber eben schon sichtbaren Körperteilen.

Eine herzliche Runde, eine warmherzige Runde. Lulu erzählte von einem Kerl, war es ihr Kerl, das habe ich nicht verstanden, der gestern zu viel getrunken hätte, terrible hangover. Man schien allgemein unzufrieden damit, dass er deshalb nicht da war, sprach aber in verständnisvollem Ton von seinem selbstverschuldeten Leiden. Eines der dünnen Mädels facetimete mit ihrer Mutter irgendwo in England, yes, Ma, here’s Lulu, und Lulu winkt in den Bildschirm, und alle sind total nett zur Mutter in England.

Gesprächsfetzen, zwischendurch Bestellversuche bei den freundlich bemühten Kellnern, die kein gutes Gedächtnis haben. Erst die Getränke, dann das Essen, dann ein zweites Mal die Getränke, ein drittes Mal, dabei ein erstes Mal das Essen, dann ein viertes Mal das Eis zum Weißwein, I just can’t drink white wine without ice.

Und während die Strandlokaldinge so ihren Gang gehen, mit Bestellungen, Vergesslichkeiten, Lieferungen, Anekdoten und Gelächter, Lulu dann zwischendurch so:

“… she goes to his house, you know, it’s her father, and she says, it stinks of smoke, he stinks of smoke, and she’s eight years old, you know, so I gave her this necklace with a thing that smells nice, and I tell her every time she feels it stinks, she should just hold it up to her nose and smell, and what else should I do, he’s her father, and he just won’t give up the smoke.”

Ich mochte Lulu plötzlich sehr.

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