Buddhaköpfe und Kopfskulpturen
Im Museum Rietberg in Zürich läuft eine Ausstellung mit dem Titel Wege der Kunst, die Sammlungsobjekte begleitend mit Objektbiographien, Ergebnissen aus der Provenienzforschung und Episoden und Aspekte der Rezeptionsgeschichte einzelner Objekttypen (aus Asien, Afrika und Ozeanien) behandelt.
Sehr schön fand ich darin eine Station, die von den mittlerweile als Dekorationsobjekten fast omnipräsenten Buddhaköpfen ausgeht und vergegenwärtigt, dass diese als Form letztlich auf Plünderungen buddhistischer Stätten zurückgeht, bei denen für den Kunstmarkt oft den Statuen zunächst die Köpfe abgeschlagen wurden. Diese wurden dann nach den Maßgaben europäischer Sehgewohnheiten zu Kopfskulpturen verselbständigt und somit mit neuen Bedeutungen aufgeladen (Nachzeichnung der Geschichte der Kopfskulptur in Europa von der Antike über die Renaissance bis zu den Gipsbüsten des 19. Jahrhunderts).