Auch ich endlich
Das Funknetz in der Abflugzone des Flughafens spielt Pingpong mit meiner Funknetzkarte. Im Duty-Free-Shop haben sie KMFDM gespielt, “Sister Salvation”, ein alter Lieblingshadern von mir. Es war eine CD, die gelegentlich sprang und als bald gegen gefällige Sinatraimitatoren ausgetauscht wurde. Der Flug hat zwei Stunden Verspätung. Viele Menschen warten auf wenige Flüge, und alle sind erschöpft. Drei Japanerinnen mittleren Alters füllen ominöse Fragebögen aus. Es stehen mindestens drei Billa-Sackerln im Raum. Bei der Sicherheitskontrolle werden Menschen mit leeren Getränkebechern angehirscht. Im Schnellrestaurant stünden für Passagiere des verspäteten Fluges Snacks bereit. Es stand dann eine Tafel da, mit der Flugnummer: “1 Drink + 1 Snack”. Zur Auswahl standen Gulaschsuppe oder Salat. Auf meine höfliche Frage, wo man sich denn bei der Fluglinie über deren Geiz beschweren konnte, gestattete mir der Kellner dann ausnahmsweise doch den frischen Orangensaft. Die Buchhandlung habe ich diesmal erst gar nicht betreten, wozu, ohnehin nur deprimierende. Die Nachbarn gaben mir zur Reiselektüre einen in Japan angesiedelten Kriminalroman mit und baten um Bericht, ob denn das alles stimme, was da so über japanische Kultur drinstand. Zwei Frauen in der Abflugzone tragen topfartie weisse Sonnenhüte. Rechts tauchen noch zwei Japanerinnen mit ominösen Fragebögen auf, die sie auszufüllen beginnen.