Der Mozartkugel-Eisbananendöner vom 17.6.2006
Beim Durchstöbern alter Fotos bin ich auf solche von einer äußerst liebevoll gestalteten Kunstaktion am Wiener Brunnenmarkt gestoßen. Der Eintrag hier, eine Ankündigung, war etwas kryptisch; der Link zur Website der Aktion funktioniert leider nicht mehr. Auch sonst scheint das Ereignis im Internet vergessen. Die Aktion diente jedenfalls der interkulturellen Verständigung und des Weltfriedens im multikulturellen Bezirk Ottakring, eh kloa. Mozart meets Kara Mustafa, if you get my drift.
Die Aktion fand hauptsächlich an einem orangefarbigen, modernen Stand am Markt statt (dessen Dach man über eine Wendeltreppe betreten konnte); damals stand er vor dem Kaufhaus Osei, Ecke Grundsteingasse, da ist heute ein Wohnbau. Heute steht derselbe Stand glaube ich am Yppenplatz. Der Stand wurde als Cafe betrieben (mit Super-Schinken-Käse-Toast) und war eines meiner Lieblings-Hangouts anno 2006. Es war ein sonniger Samstagvormittag, der Markt war gut besucht; es wimmelte.
Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wurde zunächst in einem dunklen Auto ein weltbekannter Koch vorgefahren, der sich dann von der Thaliastraße her mit seinen Bodyguards dem Stand annäherte.
Dort war bereits eine Kühlvitrine vorbereitet.
Der Mozartkugel-Eisbananendöner wure sehr sorgfältig angeliefert, davon habe ich leider keine Fotos. Es war eine drehdönerförmige Masse aus, nun ja, Speiseeis, Bananen und irgendwas Mozartkugelmäßigem; die Rezeptur war selbstverständlich streng geheim.
Der Koch und zwei adrette Damen servierten die Masse in Palatschinken um wohlfeile 3 Euro.
Und hier gibt’s noch die Credits.
Das Ganze war eine wirklich sehr detailverliebt gestaltete Aktion, mit Umsicht und gut gelaunt durchgeführt, mitten im samstagvormittäglich wuselnden Markt, zwischen Fetzentandlern und Obstständen. Sie war gut besucht und goutiert, und es war eine gute Zeit.