Fugazi, Repeater (1990)
Fugazi, Repeater (1990). Eine der wenigen Platten, die ich damals kaufte. Mochte die Indie-Plattenläden und ihre Atmosphäre männlicher Connoisseurschaft und Kumpelei einfach nicht (wo zur Hölle hab ich die damals gekauft?), ging lieber auf Konzerte, hörte Radio, hing in Lokalen mit Musik herum. Fugazi im Flex gesehen, damals noch im 12. Bezirk in einem Keller; klare, verschwitzte, hart konturierte Energie (schöner Text über die Band).
Platte oft angehört in einem Winter vor dem Gasofen mit der Gasflasche, keine andere Heizung im Mini-Garconniere-Loch mit den papierdünnen Wänden zu den Nachbarn. Pfeifendes Grundgeräusch des Gasofens. In einem der zwei wackeligen und plüschigen stahlblauen Schalenfauteuils gekauert, die mir der SM-engagierte Kameramann einer Indie-Filmproduktion geschenkt hatte. Schwarztee mit Milch, literweise, es könnte der Winter nach der Reise auf die Kanalinseln gewesen sein, der mit dem Genuss von Schwarztee bis zum Blasenschwächenharakiri. Vinylknacksen. Das Verhaltene, Kontrollierte in der Wut, das Zurücknehmen und Reduzieren bis zu einem sehr trockenen Schlagzeug und einer Basslinie, bis dann die Gitarren wieder reindreschen (Shut the Door, Turnover). Erinnerung daran, wie beruhigend ich den Sound fand. Nachbars loved me even more than before.